• 10.12.2025

Social Media Erfolg durch 9:16-Videos

Teil 1: Strategisches Verständnis für Reels und TikToks. Von André Karkalis
Wer Menschen zum Konsum seines Contents animieren will, muss sowohl die technischen Aspekte von Reels und TikToks als auch die psychologische Ansprache der User verstehen.

Geschrieben von André Karkalis

Hand hält Smartphone. Instagram Reel des Interzoo Teams.
Strategien für Reels & TikTok.

In diesem Artikel beginnen wir mit den Hintergründen, die Ihnen die erforderliche strategische Planung erleichtern. In Teil 2 folgen 10 praktische Tipps, um die Performance von Reels und TikToks zu verbessern.

 

Die Revolution des Content Graph

Die größte Entwicklung der letzten Jahre war der Wechsel vom follower-zentrierten Algorithmus zum Content Graph – eine Innovation von TikTok, die Instagram für Reels adaptiert hat. Menschen bekommen nicht mehr automatisch Inhalte von Accounts angezeigt, denen sie folgen. Stattdessen dominiert Content, den sie potenziell sehen wollen.

Dahinter steckt ein Decision-Tree-Graph: Der damit verknüpfte Algorithmus funktioniert nie „von groß nach klein“, sondern immer umgekehrt. Beispiel: Ein spezielles Video über „Barfen für Dackel“ wird zunächst der Dackel-Community ausgespielt. Überzeugt es dort, wird es der größeren Hunde-Community gezeigt. Ein allgemeines Video über „gute Hundeernährung“ hat es schwerer in der Zielgruppenansprache.

Diese Mechanik verändert alles: Reels sind das Werkzeug für die Neukundenakquise. Während Storys auf Instagram Ihre bestehende Community erreichen, spielen Reels Ihre Inhalte neuen Zielgruppen aus. Der Algorithmus sucht aktiv nach Menschen, die sich für Ihren Content interessieren könnten, Sie aber noch nicht kennen.

 

Qualität vor Quantität: Der Mythos der viralen Reichweite

Viele Marketing-Entscheider unterliegen folgendem Denkfehler: Sie jagen der reinen Reichweite hinterher. Ein Video mit einer Million Views fühlt sich erfolgreich an – aber was nützt es, wenn 99 % der Zuschauer nicht zu Ihrer Zielgruppe gehören?

Wichtiger als quantitative Reichweite ist die Zielqualität. Ein viraler Hit, der nicht zur Marke passt oder nicht die richtige Zielgruppe erreicht, bringt nichts.

 

Finden Sie den Sweet Spot

Angler wissen: Der Köder muss dem Fisch schmecken. Im Marketing nennen wir das den Sweet Spot. Suchen Sie den Schnittpunkt zwischen dem, was Sie kommunizieren wollen, und dem, was für Ihre Zielgruppe relevant ist. Wie Sie das herausfinden? Durch die Kombination Ihrer Markenwerte und das Testen von Content. Die Analytics geben Rückmeldung, welcher Content funktioniert und was Ihre Zielgruppe wenig interessiert. So erfahren Sie, was Ihre Zielgruppe wirklich interessiert.

 

Differenzierung statt Trends: Seien Sie skeptisch!

Viele Marketingratgeber predigen: „Nutzen Sie Trends!“ Das Ergebnis? Ein Einheitsbrei aus ähnlichen Inhalten. Jede zweite Tiermarke nutzt dieselben Sounds und kopiert ähnliche Formate.

Als Marke wollen Sie jedoch eine eigene Identität. Trends können funktionieren, wenn sie zu Ihnen passen. Folgen Sie nicht blind jedem Hype. Beobachten Sie Ihre Konkurrenz und fragen Sie sich: Wie können wir uns unterscheiden?

 

Klares Messaging: Jedes Video braucht eine Botschaft

Der größte Fehler: Videos ohne klare Botschaft zu produzieren. Ihr Reel soll unterhalten, informieren oder inspirieren – aber es muss auch etwas über Ihre Marke kommunizieren. Jedes Video ist ein Mini-Werbekontakt, der zur Gesamtwahrnehmung Ihrer Marke beiträgt.

Entwickeln Sie 3–5 Kernbotschaften, die zu Ihrer Marke passen. Diese sollten als roter Faden durch Ihren Content laufen. Ein Premium-Katzenfutter könnte beispielsweise vermitteln: „Wir verstehen, was Katzen wirklich brauchen.“ Das ist die Kernbotschaft. Testen Sie verschiedene Formen der Umsetzung, die zu Ihrer Marke passen: Videos mit Experten, Mitarbeitenden, sprechenden Katzen, Influencern – lustig, erklärend oder informierend. Es ist nicht wichtig, was Ihnen persönlich gefällt, sondern was zu Ihrer Marke passt und bei den Zuschauern am besten ankommt. Ablesen können Sie das an den Insights der Videos, der Statistik.

Was bedeutet das alles für Sie als Entscheider? Investieren Sie zuerst in die Strategie, dann in die Produktion. Verstehen Sie den Decision-Tree-Algorithmus. Definieren Sie Ihre Zielgruppe scharf. Entwickeln Sie eine Content-Identität, die zu Ihrer Marke passt – und nicht zum neuesten TikTok-Trend.

 

In der nächsten Kolumne:

10 Tipps für die konkrete Anwendung und Optimierung von Reels und TikToks.

 

Kontakt:
Sie haben Fragen? Schreiben Sie ana.karkalis@tony.pet.

Autor

André Karkalis mit Hund
André Karkalis
Geschäftsführer Agentur TONY