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Produkt- und Markenpiraten abwehren: Tipps zur Durchsetzung von Schutzrechten

Der weltweite Handel mit Plagiaten nimmt zu. Wie können Interzoo-Aussteller sich davor schützen und erfolgreich gegen Produkt- und Markenpiraten wehren? Folgende Maßnahmen und Regeln helfen dabei:
Anmeldung der Schutzrechte
Benennen Sie einen internen Ansprechpartner und melden Sie für ihre Produkte oder Dienstleistungen gewerbliche Schutzrechte an (Marke, Geschmacksmuster, Patent oder Gebrauchsmuster). Eine Beratung durch einen Patentanwalt kann Klarheit verschaffen. Lassen Sie jedoch nicht voreilig alles überall schützen. Gehen Sie besser gezielt vor und bestimmen Sie, welche Ideen und Märkte für Sie schützenswert sind. Indem Sie im Internet, in Broschüren oder auf/in Verpackungen darauf hinweisen, dass Ihr geistiges Eigentum geschützt ist, schrecken Sie manche Produktpiraten ab.
Produktionssicherheit und Mitarbeiter
Nutzen Sie zur Identifikation von Fälschungen und zur Abschreckung eigene Produktkennzeichnungen, zum Beispiel Markenlogos, Hologramme und digitale Wasserzeichen. Sorgen Sie in sensiblen Bereichen für mehr Sicherheit, beispielsweise durch Zugangskontrollen und IT-Schutzmaßnahmen. Halten Sie Ihre Mitarbeiterfluktuation durch ein gutes und faires Betriebsklima und diverse Anreize für Mitarbeiter niedrig (durch Aus- und Fortbildung, Anerkennung, Aufstiegsmöglichkeiten, Entlohnung und Extras). Merke: Verlorene Mitarbeiter nehmen internes Wissen und wertvolles Know-how zum Mitbewerber mit!
Geschäftspartner
Geben Sie den Kern einer Technologie oder Idee nie aus der Hand. Originale oder technische Zeichnungen dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden (bei Bedarf nur Muster oder gekennzeichnete Kopien). Vereinbaren Sie Geheimhaltungsklauseln mit Vertragspartnern und Mitarbeitern in sensiblen Arbeitsbereichen. Besonderes Augenmerk sollte dem Zulieferbereich gelten. Die eigene Erfindung zu lizenzieren, kann eine lukrative Alternative oder Ergänzung zur Eigenproduktion sein. Regelmäßige Informationen von und über Ihre Lizenznehmer beugen Patentverletzungen vor.
Marktbeobachtung
Beobachten Sie den Markt - auch im Internet und auf Messen - und tätigen Sie Testkäufe. Plötzliche Rückgänge von Marktanteilen und die Häufung unberechtigter Reklamationen können Hinweise auf Produktpiraterie sein. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Schutzrechte und Patent-Portfolio hinsichtlich der Geschäftsaussichten für die Eigenverwertung oder Lizenzierung.
Messepriorität
Bei Bedarf stellt der WZF (Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe GmbH) gemeinsam mit der NürnbergMesse GmbH sogenannte Messe-Prioritätsbescheinigungen zur Verfügung. Mit diesen Bescheinigungen wird die erstmalige Ausstellung eines Produktes auf der Interzoomesse bestätigt. Das Datum der Bescheinigung gilt als Anmeldetag beim Deutschen Patent- und Markenamt, wenn damit innerhalb von sechs Monaten seit der erstmaligen Präsentation ein Schutzrecht angemeldet wird. So haben Interzoo-Aussteller einen zeitlichen Vorsprung vor Nachahmern. Die Messepriorität wird von vielen Patent- und Markenämtern anerkannt, über die jeweiligen Regelungen kann ein Rechtsanwalt für gewerblichen Rechtsschutz Auskunft geben.
Grenzbeschlagnahmeverfahren
Nutzen Sie zur Durchsetzung Ihrer Rechte bei Bedarf
das von vielen Zollämtern angebotene Grenzbeschlagnahmeverfahren zur Durchsetzung von Schutzrechten. In der Datenbank „IPM Connected“ der Weltzollorganisation WCO können Zollmitarbeiter per Smartphone Informationen darüber anfordern, ob ein Produkt echt oder gefälscht ist. Über 550 Marken sind in der Datenbank vertreten. Zudem gibt es seit 2014 eine neue EU-Verordnung zur Produktpiraterie, wonach der Zoll gefälschte Waren im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens vernichten lassen kann
Weitere Informationen:
www.interzoo.com/schutz-produkt-markenpiraterie
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